Vulgäre Philosophie über Wissen, Glauben und so...

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Hexenzeitung Dark Phönix
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Vulgäre Philosophie über Wissen, Glauben und so...

Beitrag von Hexenzeitung Dark Phönix »

Vulgäre Philosophie über Wissen, Glauben, Aberglauben, Gewissheit und jede Menge anderen Sch...
(Viel o Vieh Sophie... o so viel o so Vieh...; aus dem Gedicht "Viel o Sophie" v. Ernst Jandl)


Vorwort:
krabat hat geschrieben:Hi,
wie bereits angedroht, schreibe ich hier meinen ersten Artikel als Autor, selbstverständlich mit entsprechender Autorisierung, es kann schließlich nicht angehen, dass ich mich über die Autoritäten des Forums hinweg hebe. Darum liebe Autoritäten, ist es mir eine Ehre, hier ein wenig autorieren zu dürfen und hoffe inständigst, dass ihr mich hier nicht unüberlegt zum Autorieren anautorisiert habt. Alles klar soweit?
Wie auch immer, ich fang mal irgendwie an.
Ach ist das aufregend.
Und vor lauter Aufregung weiß ich wieder mal nicht, was ich schreiben soll. In einer solchen Situation habe ich mich schon einmal befunden, als ich über die > "Tücken des Weges des Geistes" geschrieben habe, welches als registrierter User in unserem Energiearbeit - Magie - Forum nachgelesen werden kann.

Bild
Bild: Copyright Gadelica


Es ist nicht schön, wenn man nichts weiß, denn wie soll man da was wissen? Das ist eine gute Frage, besonders für jemanden, der so wie ich, im Grunde genommen, mehr ein Mystiker denn ein Magier ist und stets danach strebt, sich geistig, so ganzheitlich wie irgendwie möglich, dem Erhabenen öffnen zu wollen.
Egal, die meisten anderen wissen auch nicht mehr, aber was man nicht weiß, macht einen trotzdem heiß, denn nun muss man sich das, neugierig zu erfahren wollende Unbewusste, erst einmal erg(k)lauben. Ja, erglauben, indem man es sich schließlich und endlich erklaubt oder herausklaubt, oder vielleicht doch herausglaubt, aus alledem, was sich einem so als Wirklichkeit präsentiert, aber am Ende nicht mehr und nicht weniger ist, als eine kosmisch- individuell eingerichtete Evolutionsplattform, welche der eigenen (spirituellen) Entfaltung zugestanden wurde, um seinen "kosmisch- karmischen Auftrag"erwirken und erfüllen zu können, gemäß der unabdingbaren Vorgaben der kausalen Gesetzmäßigkeiten.
Man könnte das Ganze deshalb auch als eine individuell eingerichtete, ureigenste karmische Spielwiese bezeichnen und das hierfür angebotene Wirklichkeits- Spielzeug, entstammt dabei aus dem zugewiesenen Fundus dessen, wovon man annimmt, dass es irgendwie eine hehre Wahrheit oder besser noch, eine holistisch [1] seiende "Soheit" [2] ("so isses und nich' anders") sein könnte; oder wenigstens zu all diesem Gesumse hinführen soll(te), obschon es für unsere Sinne, inklusive des (meiner Meinung nach, fast schon überbewerteten) Verstands, irgendwie nicht (mehr) (er)fassbar ist. Man weiß es nicht, man glaubt man es halt. Etwas anderes bleibt einem in solchen Situationen ohnehin nicht übrig.


Was ich wissen will, das krieg ich nicht - und was ich wissen kann, das mag ich nicht! Oder vielleicht doch Irgendwie - von Irgendwo her?
Da wir aber, überdrüssig unserer eigenen beengend empfundenen Wirklichkeit, ob des karg anmutenden Erfahrungs- Angebots, vor lauter Wissbegierde die Früchte des "Nichtwissen- Könnens" oder gar "Nichtwissen- Dürfens", vom Baum der Erkenntnis unbedingt abfressen mussten, bleiben sie uns, zu schlechter Letzt, als mental unverdauliche Brocken, derart schwer im Magen liegen, dass wir am Ende resigniert feststellen müssen: Wir haben uns im Grunde genommen, nicht nur unsere geistig- spirituellen Mägen verdorben, sondern auch den entsprechenden dramatischen oder doch d(h)armatischen Zugang zu einer höheren Wirklichkeit (bzw. zur analogen intellektuellen Verdaulichkeit) nahezu hoffnungslos verb(s)aut.
Und so wissen wir am Ende eigentlich nur noch das, was wir definitiv keinesfalls wissen. Nein nein nein nein nein nein! Und nochmals nein! Sogar das ist absolut falsch, denn: "Gar nichts weißt Du!" (eine, der wohl unübertrefflichsten, gemeinen Weisheiten meines geistigen Lehrer Nagual, siehe dazu: Vulgär Klausur II Einführung in die Meditation. Welche als registrierter User in unserem Energiearbeit - Magie - Forum nachgelesen werden können). Deswegen stehen wir jetzt, durchaus nicht so ganz schuldlos, vor einem aberwitzig monströsen Fäkalienhaufen, nur so dampfend vom haarsträubendem Unwissen und himmelplärrender Unkenntnis (siehe dazu auch den Beitrag: "Ach du heilige Scheiße!", der als registrierter User in unserem Esoterik Diskussionsforum zu finden ist, der einen möglichen Lösungsweg anbiedern könnte).

Aber was wissen wir jetzt eigentlich wirklich (nicht)?
Grob formuliert, das da:
Als Wissen wird gemeinhin all das bezeichnet, was das Gehirn intellektuell erbricht. Was jedoch, wenn das intellektuelle Gewölle, wenngleich es in der Tat zwar richtig und schlüssig ist, aber uns dennoch irgendwie nicht so ganz zu unserer erwarteten inneren Akzeptanz (= Zufriedenheit) hinführt? Vom Hirn her weiß man es, und man weiß, dass es irgendwie richtig ist, aber trotzdem ist es "im Herzen" nicht so ganz stimmig, weil einfach der einleuchtende Wohlfühleffekt der inneren Überzeugung oder besser noch, das seelische "ein und für alle Mal- Aha- Erlebnis" ausbleibt. Finde das Problem!


Öha aber auch! Da müssten jetzt eine ganz schöne Menge an Frägchen auftürmen und deren wichtigste eine, dürfte wohl die sich anschließende sein:
"Wie wirklich ist eigentlich unsere Wirklichkeit, wenn wir doch so oder so nichts wirklich (über sie) wissen (können oder dürfen)?"
Und das, obwohl wir vom Tuten und Blasen bisweilen weit mehr Ahnung haben, als uns überhaupt lieb sein dürfte, denn Lösungen finden wir zuhauf, aber leider passen sie meist nicht zu unseren Problemen ( sowie zum Universum und zum Rest der Welt).
Demgemäß sind wir den Einflüssen einer Wirklichkeit (= der höchsteigene Karma- Acker) ausgesetzt, die uns alle, womöglich nach und nach, an den Rand des Wahnsinns br(zw)ingen könnten. Ja, so ist es. Manchmal möchte man schier die Wände hinauf krabbeln oder einfach nur in die Luft gehen. Gerade so, wie das HB- Männchen ("halt mein Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen").
Davon abgesehen, muss man nicht immer gleich in die Luft gehen und man braucht noch nicht einmal eine HB zu rauchen. Aber innehalten sollte man jetzt schon und sei es einfach nur, um ein wenig zu verschnaufen, zur Ruhe zu kommen und um sich einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Aber worüber nur?

Ok, wir halten an und genehmigen uns eine kleine Kausalitätspause. Wie aber soll es weitergehen?
"Was tun, sprach der alte Zeusel, die lieben Göttlein lallen!" (Zitat, frei nach einem Getriller von Schiller,oder so ähnlich)
Ganz einfach, lasset die Göttlein lallen. Was soll's, die brauchen wir jetzt nicht.
Statt dessen ist es nicht unklug, dass wir uns ein wenig zurücknehmen, meditieren oder einfach nur entspannen. Hauptsache, wir lassen den alten Zeusel mal einen "guten Mann" sein, widmen uns ausnahmsweise mal ausschließlich nur uns selber und schieben zunächst alles Unnötige ein wenig auf die lange Bank. Da können wir es uns später immer noch abholen.
Und nun, da wir uns ein wenig runtergefahren haben, unseren Körper ein wenig gelockert, die Seele beruhigt und unseren Geist halbwegs zwanglos baumeln lassen können, kann endlich wieder ein frischer Wind der Erkenntnis durch unsere verstaubten Gehirne wehen, um den Kalk von unseren maroden Zirbeldrüsen wegzublasen, auf dass sie uns eine halbwegs klare Sicht in unsere Herzen gewähren mögen.

Und nun, da es uns ein wenig besser geht, spielen wir ein kleines bisschen mit unserer Wirklichkeit durch "Learning by Doing".

Na dann mal auf zu zweien, meiner unvergleichlich atemberaubend anödenden Wirklichkeitspraktika:

Hat jemand Lust auf ein kleines individuelles Wirklichkeits- Experiment?

Na dann wohlan ,ich bitte Dich inständigst folgendes zu tun:

Ignoriere diesen Satz!

Ähem, sag mal, habe ich mich irgendwie unklar ausgedrückt? Du solltest doch diesen Satz ignorieren! Aber warum hast Du ihn trotzdem nicht ignoriert? Ganz einfach, weil Deine Wirklichkeit just in diesem Moment einfach nichts anderes zugelassen hat, denn sie ist nicht darauf konditioniert, bewusst wahrnehmbare Dinge absichtlich unberücksichtigt zu lassen.
Die Frage ist, kann man diesen Satz trotzdem ignorieren? Ich sage ja, es geht. Und es ist sogar sehr einfach, sobald man weiß, wie es geht. Seht Ihr, da haben wir es. Man muss es nur wissen. Oder aber, man muss daran glauben, dass es geht; so lange, bis man es harmonisch und stimmig in seine eigene Wirklichkeit integrieren kann, denn dann stimmt das Ganze in sich-, sondern auch in einem selbst - Friede, Freude, Eierkuchen. Das nennt man dann einen Geistessprung in die Welt in des "Gewissheit über etwas habens". Dazu folgt unten mehr.
So, das kannst Du jetzt glauben oder auch nicht, die Frage ist nur, wie kannst Du es in Deine eigene Welt schlüssig hineinbosseln, so dass daraus Gewissheit wird?
Mit einer gaaanz einfachen Aufgabe: Versuche eine Lösung zu finden, die zum obigen Problem des "Ignoriere diesen Satz!" passt, bedenke aber dabei, dass Du ab einem gewissen Punkt mit dem reinem Verstand nicht mehr weiterkommen kannst. Dafür aber kannst Du die Lösung in Dir selber finden, so sicher wie das Amen in der Kirche. Du brauchst deshalb im Grunde genommen niemanden dazu, um die Lösung zu finden. Viel Spaß beim Raten, und noch mehr bei der Auflösung! Aber dabei bitte nicht in die Luft gehen, gell.
Da wäre noch: Oft ist mehr drin, als man glaubt. Das will was heißen... aber mehr sag ich dazu nicht außer: "Vergermaall!" (Vergiss erst mal alles)!

Noch so ein blödes Projekt:
Stell Dir vor, Du sollst einem geistig- intellektuell aufgeweckten Blindgeborenen den Sternenhimmel beschreiben und zwar so, dass er das irgendwie erfassen kann, aus seiner eigenen, scheinbar unvollständig anmutenden Wirklichkeit heraus, weil des Sehens beraubt, seit seiner Geburt. Finde die Herausforderung! Das dürfte ein wenig problematisch werden, denn weder Helligkeit und Dunkelheit, Licht, Leuchten, die Schönheit der Farben und Kontraste, sowie Tag und Nacht, ja noch nicht einmal Sehen, im Gegensatz zum Nichtsehen, existieren in der Wirklichkeit eines Blindgeborenen, zumindest nicht konkret. Dafür aber kann er abstrakt die Tageszeiten (z.B. über die Uhrzeit) erfassen, weshalb ihm Tag und Nacht wenigstens indirekt, ein Begriff sind. Auch kann er in der Regel die sog. Braille- Schrift anwenden.
Man mag es nicht glauben, aber ich kenne einen Blindgeborenen, der ausgezeichnete Horoskope erstellen kann, obwohl er niemals je Sonne, Mond und Sterne gesehen hat; aber lesen, schreiben und rechnen kann er sehr wohl.
Nun aber weiter:
(M)Ein Sternenhimmel- Gleichnis:
Stell Dir vor, der Sternenhimmel ist analog, einem Blatt Papier mit Braille- Schrift (Blindenschrift), wobei das Blatt Papier den Himmel darstellen soll, auf dem sich viele Stellen befinden, den Ausbuchtungen der Buchstaben entsprechend. Indes sind diese Stellen im Kontrast zur Schrift, plan und glatt, aber unterscheiden sich dennoch vom Himmel, gerade so, wie man die Buchstaben- Knubbel vom glatten Papier unterscheiden kann. Dieses wird von vielen, die das sehen können, als schön und/ oder romantisch empfunden. Schönheit kennen Blindgeborene in der Regel, Gefühle können sie extrapolieren und abstrahieren, in Anlehnung auf andere, selbst erlebte schöne Erlebnisse, wie mal angenommenen, gute Musik hören.
Voila - der Sternenhimmel ward beschrieben, wenn auch irgendwie unzureichend und hochgradig abstrakt. Es ist nun am Blindgeborenen selber, wie er mit dieser Information umgehen kann oder soll, denn er kann absolut nicht wissen, ob das so wirklich richtig ist. Er kann es nur mutmaßen bzw. glauben, auf der Basis hochgradig unvollständig vorgetragener Fakten.
Fassen wir doch mal zusammen: Es wurde einem Blindgeborenen versucht, den Sternenhimmel so zu erklären, dass es ihm halbwegs möglich ist, diesen (irgendwie sogar im wahrsten Sinne des Wortes) zu begreifen. Er weiß zwar nicht, ob dem wirklich so ist, kann es aber innerlich annehmen (anstelle es von sich zu weisen) und deshalb glauben, dass dem so sein könnte. Aber Glauben bedeutet "leider nichts Wissen"! Dennoch spricht eine gewisse (interessanter Ausdruck) "Wahrscheinlichkeit" dafür, dass dem so sein könnte.
Jetzt haben wir unseren nativen (nicht naiven!) Blinden da, wo er gemäß seiner eigenen Wirklichkeitsauffassung sein sollte, die nun auch den Glauben an einen Sternenhimmel in sich mit einbezogen hat. Den Prozess dieses Akts nennt man "sich Gewissheit verschaffen".

Der Glaube führt nicht unbedingt zum Wissen - dafür aber (manchmal auch über den Aberglauben) zur Gewissheit
So weit so gut, es war möglich sich Gewissheit zu verschaffen. Die Gewissheit ist hierbei als eine Art akquiriertes, individuelles, intellektuell verstandenes Wissen oder auch Nichtwissen (weil Glaube oder nur glaubendes Wissen) zu betrachten, das die eigene Wirklichkeit an die Wahrheit oder besser noch, das So- Sein heranführen soll. Deshalb muss, sozusagen von "Karmas Gnaden", zwingend ein gewisses (schon wieder!), kollektiv- karmisches Quantum an zu integrierendem (glaubenden) Nichtwissen (wie z.B. Unverstand oder Unvernunft) zugelassen werden, um eine erweiterte Wissens- Ganzheitlichkeit, bereichert durch das sog. Nichtwissen, innerhalb der individuell zugestandenen karmischen Wirklichkeit entfachen zu können.
Das endgültige Resultat hieraus, nennt man seelisch- geistige, innere Erfahrung, Einleuchtung oder, je nach Höhe der Erfahrungsintensität, auch Erleuchtung. Der Erleuchtung ist es dabei herzlich egal wie man sie erlangt, sei es durch einen starken Glauben (Nichtwissen) oder durch einen starken Zweifel (intellektuelles Wissen inkl. seiner diskursiven Schlussfolgerungskonsequenzen), nicht selten leider bis hin zur Verzweiflung. Also: Sowohl Wissen, als auch der Glaube sind die Basis der Gewissheit und ohne Gewissheit keine hehre Wahrheit oder So- Sein.
Leuchtet das ein, soweit? Hoffentlich! Wenn nicht, wendet Euch an > Osho (nur noch literarisch möglich) oder besser noch, an > Hinnerk Polenski.

Doch nun lasset uns die Blinden im neuen Glauben wiederfinden.
Um die Sache ein wenig zu komplizieren,
wird jetzt wird unser Blindgeborener dazu gebracht, einigen weiteren Blindgeborenen, den Sternenhimmel glaubhaft zu beschreiben, und nehmen wir einmal an, dass er einige so gut überzeugen konnte, von seiner sternenhimmlischen Wirklichkeit, dass sie wenigstens daran glauben können, dass dem tatsächlich (?) so sei.

So weit, so gut, lass uns nun in einigen Gläubigen eine kleine Glaubenskrise erzeugen,
indem wir nun alle blind geschlüpften, frisch gebackenen Sternenanhimmler auf einen Erblindeten loslassen, der erst im Laufe seines Lebens sein Augenlicht einbüßen musste, und deswegen sehr wohl weiß, wie ein Sternenhimmel aussieht, um ihm deren eigene Auffassung eines Sternenhimmels verklickern.
Ab jetzt wird's problematisch, denn jetzt trifft Glaube auf Wissen und solch ein Zusammenprall kann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ohne Folgen bleiben.
Am Ende ist dabei herausgekommen, dass unser Ex- Seher die Existenz des Sternenhimmels nicht in Abrede stellen konnte, aber während er die Glaubensinhalte einiger mehr oder weniger als plausibel beurteilen konnte, hatte der andere Teil ihm einen hanebüchenen Unsinn verzapft.
Was aber war passiert? Einfach gesagt, gab es im Grunde genommen zwei, womöglich auch mehrere Glaubensrichtungen, eine richtige, weil folgerichtig im Glauben und eine oder mehrere Glaubensarten, die auf einem Irrtum beruhten.

Exkurs: Ein Gleichnis ist keine Gleichung!
Sehen wir uns das mal genauer an. Beide Parteien glauben an einen Sternenhimmel, beide Parteien liegen richtig aber nur eine war im rechten Glauben, wegen eines Phänomens, das als Synchronizität bekannt ist.

Die Synchronizität ist hierbei ein Ablauf zweier oder mehrerer Vorgänge, die scheinbar von einander grundsätzlich verschieden sind, aber sich durch, oder wegen einer Art Gleichlauf, abgestimmt zu einander verhalten. Etwa so, wie das Getriebe eines Motors während des Auskuppelns, um einen anderen Gangs einzulegen.
Aus diesem Grunde kann man von einer Sache, auf eine andere schließen, selbst dann, wenn sie so viel gemeinsam haben, wie ein Lyzeum mit einem Nobelpuff. Dennoch, falls die Analogie stimmt, kann ich vom einen auf das andere schließen, gerade so, wie man mittels eines Blatt Papiers mit Brailleschrift, auf den Sternenhimmel schießen kann, weil eine entsprechende Synchronizität vorhanden ist.
Synchronizitäten werden durch Gleichnisse beschrieben: Etwas ist zu vergleichen mit.., oder etwas verhält sich wie... Ein mit Brailleschrift beschriebenes Papier lässt sich vergleichen mit dem Sternenhimmel. Alles klar soweit?
Werden aber Synchroniztäten durch Gleichungen beschrieben, kommt man zwangsläufig zu falschen Schlussfolgerungen: etwas ist genau so, wie... oder etwas ist gleich...
Der Sternenhimmel ist ein Papier mit Brailleschrift! Das ist falsch, aber solange die Synchronizitäten erhalten bleiben, erscheint es dennoch richtig, weil der Fehler so lange nicht offensichtlich ist, bis er kritisch hinterfragt wird.
Könnt Ihr dem noch folgen? Wunderbar!

Noch so ein dämlicher Synchronizitätsfall zur weiteren Veranschaulichung:
Die Synchronizität: Es ist Sonntag - man geht in die Kirche - es gibt Schweinebraten
Finde die richtige Schlussfolgerung!
1. Es gibt Schweinebraten, weil ich in die Kirche gehe. Falsch!
2. Es gibt Schweinebraten, weil Sonntag ist. Richtig
aber: solange die Synchronizität Sonntag - Kirche - Schweinebraten nicht verändert wird, ist und bleibt die erste Schlussfolgerung ebenso richtig, zumindest vom Resultat her.

Nun aber wieder zurück zur Wirklichkeit des Sternenhimmels:
Wie wir gesehen haben, gibt es Wissen (z.B. um den Sternenhimmel)
Aber es gibt auch den Glauben (z.B. an den Sternenhimmel)
Beide sind verschiedene Wege, aber beide führen, sofern richtig angewendet zur Gewissheit (s.o.)
Es gibt jedoch zwei oder auch mehre Glaubensarten zu einer Sache, wobei aber nur eine, der Schlussfolgerung gemäß, faktisch richtig ist. Ein weiser Taoist sagte einmal: "Es gibt die Wahrheit, aber es gibt ebenso viele Ansichten (= Glaube) über sie und jede ist ebenso richtig oder falsch. Genau das was ich versuchte zu erklären.

Aus Glaube kann Aberglaube werden.
Was aber passiert, falls sich die Synchronizitäten ändern sollten? Da entsteht wohl ein wenig Chaos im Kosmos, denn dann werden manche der sog. Glaubensfehler offenbar. Und so fallen einige Glaubensansichten durchs Raster, mit der Folge, dass sie nunmehr tatsächlich zu einem Irrglauben verkommen, allgemein als Aberglauben bekannt.
Wie der Name schon sagt ist der Aberglaube der Widersacher des Glaubens und verliert somit seine Gewissheitsgültigkeit, sofern er ehedem überhaupt eine inne hatte.
Was dem Aberglauben vom Glauben bleibt, ist ein Bruchteil des vorherigen Wirklichkeitgehalts. In diesem Sinne darf der Aberglaube als eine Art Halbwissen um ehemals gültige Bewusstseinsinhalte angesehen werden, entsprungen aus einer nunmehr abgewürgten Gewissheit. Es ist was dran, aber es passt nicht mehr ins Schema der Synchronizitäten. Aus die Maus!

So liebe Leute, habt bitte Verständnis dafür, dass ich mich jetzt ausklinke, weil einige meiner Synchronizitäten mir die Lu(a)st am Schreiben genommen haben, so dass ich jetzt nur mehr die Last einer gewissen inneren Auszehrung verspüre, die mir die Lust, mich niederzulegen hochgradig schmackhaft macht. Kurz, ich bin sowohl Glaubens als auch Wissens, dass ich mich in die Horizontale zu begeben habe.

Aber erst vervollständige ich an dieser Stelle noch zwei Begriffserklärungen, für alle Neulinge auf dem Parkett der spiritituellen Philosophie:

Zu 1
Holistisch bedeutet so viel wie ganzheitlich. Der Holismus ist eine philosophische Lehre, nach der alle Daseinsformen im Universum (physikalische, biologische, aber auch kulturelle) die Tendenz aufweisen, sich zu höher integrierten Einheiten zusammenzuschließen.

Zu 2
Tathata (das Sosein, Soheit) ist ein grundsätzliches Konzept im Mahayana Buddhismus. Es erläutert das Anerkennen der Wirklichkeit in jedem gegebenen einzelnen Moment. Da kein Moment gleich ist, kann jeder einzelne für das gewertschätzt werden, was in diesem Moment genau geschieht. Die ganze buddhistische Meditation besteht daraus, mit diesem Wort, "Soheit", zu leben, so intensiv, dass das Wort verschwindet und man "Soheit" wird. Buddha stützte sich vollständig auf dieses Wort.



Falls Euch dieses Geschreibsel gefallen hat, könnte ich in einer Fortsetzung, noch auf einige interessante Fallbeispiele des Aberglaubens eingehen. Für heute soll es aber genug sein.


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In diesen Sinne,
gehabt Euch wohl,
krabat in Zusammenarbeit mit Gadelica, Morlando und Dux Bellorum von der Hexenzeitung und Magierzeitung Dark Phönix )O(
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